Tiktok

Nach Informationen des Wall Street Journals soll der Social-Media-App TikTok ein landesweites Verbot in den USA drohen. Die Spannungen zwischen den USA und TikTok haben sich offenbar weiter verschärft, da Washington die chinesische Muttergesellschaft ByteDance dem Vernehmen nach aufgefordert hat, ihre Beteiligung an der populären Video-App zu veräußern oder andernfalls ein landesweites Verbot in den USA zu riskieren. Die US-Regierung äußerte in der Vergangenheit mehrfach eine Reihe von Bedenken gegenüber TikTok. Demnach stelle die App ein potenzielles, nationales Sicherheitsrisiko dar. Als Konsequenz wurde TikTok nun vom zuständigen Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) kontaktiert. Man liest von einer letzten Deadline, obgleich es an offiziellen Bestätigungen mangelt.

Sowohl das Weiße Haus als auch TikTok haben sich bisher nämlich nicht zu dem Bericht geäußert. In den USA und anderen westlichen Ländern haben sich seit einigen Monaten die Bedenken verstärkt, dass der chinesische Staat durch Bytedance Zugriff auf die Daten der TikTok-Nutzer erhalte. Jetzt treibt die Biden-Administration augenscheinlich ein Verbot voran.

TikTok auf Wachstumskurs: Social-Media-App wird immer beliebter

Übrigens konnte TikTok in den letzten Monaten das eigene Wachstum deutlich übertreffen. Nachdem eine Prognose von Statista aus Mitte 2022 noch davon ausgegangen war, dass TikTok in 2023 843 Millionen monatlich aktive Nutzer haben wird, sind es mittlerweile über 150 Millionen mehr. Nach Daten von Wallaroo Media soll TikTok zuletzt eine Milliarde monatlich aktive Nutzer gehabt haben.

In den USA hat die Nutzung von TikTok in letzter Zeit ebenfalls stark zugenommen, woraus sich die Relevanz für die US-Regierung ergibt. Dies gilt übrigens nicht nur für junge Menschen, sondern auch ältere Altersgruppen.

TikTok hat mittlerweile in den USA mehr als 100 Millionen Nutzer.

USA fürchtet Datenmissbrauch: Nähe zu Chinas Regierung ein Sicherheitsrisiko

Nächste Woche soll nun der TikTok, Shou Zi Chew, vor dem US-Kongress erscheinen und eine Stellungnahme abgeben. Insider berichten jedoch, dass das Unternehmen eine Trennung von ByteDance als letzte Option erwägt, um die Sicherheitsbedenken der USA zu zerstreuen. 60 Prozent der Aktien werden aktuell von globalen Investoren gehalten, 20 Prozent von Mitarbeitern und 20 Prozent von den Gründern. Da TikTok und die Muttergesellschaft ByteDance der chinesischen Regierung äußerst nahestehen, befürchten Sicherheitsbehörden Datenmissbrauch und Einflussnahme.

Seit mehr als zwei Jahren verhandeln die US-Behörden und TikTok bereits über die Anforderungen an die Datensicherheit. Ob die chinesische Regierung eine Veräußerung der App überhaupt genehmigen würde, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Die USA haben schon länger ein Interesse, TikTok zu verbieten. Denn die beliebte Social-Media-App wird vom chinesischen Mutterkonzern ByteDance mit engen Kontakten in die Politik betrieben. Die USA sind weiterhin besorgt, dass TikTok sensible Daten von US-Bürgern sammelt und weitergibt. Ein Verbot von TikTok würde es den USA ermöglichen, den Schutz sensibler Daten zu erhöhen und das Risiko einer chinesischen Einflussnahme zu verringern.

Die Möglichkeit eines Verbots von TikTok in den USA wird schon seit geraumer Zeit diskutiert. Jedoch könnte dies aufgrund der hohen Nutzerzahlen und der bereits bestehenden rechtlichen Hürden ein zeitaufwendiges Unterfangen sein. Wenn die US-Regierung ein Verbot durchsetzen möchte, würde sie sich wohl auf Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit berufen, was die Gerichte möglicherweise eher bereit macht, Zugeständnisse zu machen. Bereits im Jahr 2020 bemühte sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump an einem Verbot von TikTok zu verbieten. Die US-Gerichte blockierten jedoch das Vorhaben.