In der vergangenen Woche mehrten sich die Anzeichen, dass die US-Inflation vielleicht doch hartnäckiger als gedacht ist. Denn der robuste Eindruck der Wirtschaft verstärkt die Gefahr, dass weiterer Konsum den Preisauftrieb unterstützt – ein No-Landing-Szenario birgt Gefahren von der Inflationsseite. Dennoch gab es in den vergangenen Wochen auch zunehmend Stimmen, die Fed solle weniger hawkisch agieren und das Inflationsziel von 2 % aufweichen. Doch Philip Jefferson, Gouverneur der Federal Reserve, erklärte dem nun eine Absage. Denn eine Aufweichung der verankerten Inflationserwartungen könnte ebenfalls eine Destabilisierung begünstigen.
Federal Reserve Governor Philip Jefferson defended the central bank’s 2% inflation target and said changing it could destabilize “well-anchored” inflation expectations pic.twitter.com/ianDjsIcVq
— Bloomberg TV (@BloombergTV) February 27, 2023
Lohndruck im Fokus: Inflation muss sich weiter abkühlen
In einer Rede am Montag vor der Harvard-Universität verwies der Notenbanker weiterhin auf das Bedürfnis, die Inflation zu bekämpfen. Denn trotz erster Fortschritte sei man noch deutlich vom angepeilten Ziel entfernt. Nun richte sich der Blick insbesondere auf das Lohnniveau. Denn eine Lohn-Preis-Spirale sei ein omnipräsentes Problem, da insbesondere die Inflation über die Dienstleistungspreise angetrieben werde. Der Mangel an Arbeitskräften sei ursächlich, dass der Preisanstieg bei den Dienstleistungen hoch bleibt, sodass die Arbeitskosten deutlich oberhalb des Niveaus liegen, das für eine Rückkehr zum Inflationsziel von 2 % erforderlich sei.
“Die Inflationsaussichten für diese Kerndienstleistungskategorie (ohne Wohnen) hängen zum Teil davon ab, ob das Wachstum der nominalen Arbeitskosten wieder zurückgeht, und die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass sich das Arbeitsentgelt im letzten Jahr tatsächlich etwas verlangsamt hat”
Warum halten Wirtschaftswissenschaftler 2 % für die ideale Inflation?
Bereits 2012 legte die Federal Reserve 2 % als offizielles Inflationsziel fest. Denn auch eine zu niedrige Inflation könne Destabilisierung bedingen. Nachdem dennoch einige Forscher die Fed aufgefordert hatten, das Ziel anzuheben, um im Falle einer Rezession mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik durch Zinssenkungen zu haben, sieht Jefferson ein zusätzliches Risiko. Die Marktteilnehmer könnten vornehmlich der Fed weniger vertrauen, da derartige Änderungen „den Verdacht aufkommen lassen würde, dass das Ziel in der Zukunft opportunistisch geändert werden könnte.” Doch warum gilt ein Inflationsziel von 2 % überhaupt als vorzugswürdig?
Die Teuerungsrate rund um 2 % gilt als besonders vorteilhaft für ein stabiles Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig größtmöglicher Preisstabilität. Die EZB begründet das Ziel wie folgt:
„Mittelfristig streben wir eine Inflationsrate von 2 % an. Wir verstehen dieses Ziel als ein symmetrisches Ziel. Das heißt, unserer Auffassung nach ist eine zu niedrige Inflationsrate genauso negativ wie eine zu hohe Inflationsrate. nsere Aufgabe ist, stabile Preise zu gewährleisten. Das ist der beste Beitrag, den die Geldpolitik zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten kann. Wir halten die Preise stabil, indem wir dafür sorgen, dass die Inflation – also die Rate, mit der sich die Preise für Waren und Dienstleistungen mit der Zeit insgesamt verändern – niedrig, stabil und berechenbar bleibt.“
Marktteilnehmer befürchten Zinsschritt um 50 Basispunkte
Die US-Zentralbank Federal Reserve kämpft aggressiv gegen eine grassierende Inflation. Zuletzt wurde der Leitzins im Februar um 25 Basispunkte angehoben und damit auf eine Spanne von 4,5 bis 4,75 % gesetzt. Vorher erhöhte die Fed viermal in Folge die Leitzinsen um 50 Basispunkte. Die Inflation liegt aktuell bei der Kernrate bei 5,4 %. Nachdem die Inflation Anfang des Jahres spürbar abkühlte, gingen Marktteilnehmer von einem Verharren bei 0,25 % Zinserhöhungen aus, bevor die Fed dann Mitte des Jahres die Zinsanhebungen stoppt und Ende des Jahres der Pivot eine Lockerung der Geldpolitik einläutet. Doch sukzessive mehren sich die Zweifel, ob die Federal Reserve wirklich bald den Kurs ändert.
Daten der CME Group offenbaren ein zunehmendes Risiko, dass die Fed bereits im März die Zinsen wieder um 50 Basispunkte anheben wird. Die Marktteilnehmer, die von einer hawkischen Fortsetzung des aggressiven Straffungszyklus ausgehen, werden aktuell wieder mehr:
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