Ford möchte die Produktion für den elektrischen Mustang Mach-E deutlich ausweiten und wird zugleich die Preise senken. Die neuen Rabatte werden dazu führen, dass nicht alle Mach-E-Modelle pro Stück profitabel sind. Augenscheinlich rückt Profitabilität aktuell in den Hintergrund. Nach den massiven Rabatten bei Tesla möchte auch Ford in den Preiskampf einsteigen. In einem wachstumsstarken Marktumfeld setzen die Unternehmen auf den Ausbau der eigenen Marktanteile und senken auch im Hinblick auf die durch Inflation geringere Kaufkraft die Preise.
US-amerikanischer Autohersteller reagiert auf Tesla-Rabatte
Nur wenige Wochen nach der globalen Preissenkung von Tesla zieht mit Ford ein US-amerikanischer Autohersteller nach. Dabei möchte man die Preise für das eigene Elektroauto Mach-E deutlich senken. Dieses Fahrzeug ist mit dem Model Y von Tesla vergleichbar, das aktuell ebenfalls rabattiert erhältlich ist. Die Preissenkungen liegen bei Ford zwischen 600 und 5.900 US-Dollar, während Tesla als Autohersteller mit den am meisten verkauften Elektroautos in 2021 die Preise um bis zu 13.000 $ vergünstigte.
Ford cuts price of Mustang Mach-E as EV industry competition heats up https://t.co/XtGPBBGCnu
— Financial Times (@FT) January 30, 2023
Die Produktion der Mach-E-Fahrzeuge von Ford soll von aktuell rund 78.000 Stück auf 130.000 Einheiten pro Jahr ausgebaut werden. Dennoch wirkt sich die Rabattaktion negativ auf die Margen aus. So sollen einige Mach-E-Modelle pro Stück nicht mehr profitabel sein. Wichtiger ist es für die Unternehmen aktuell die Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Denn bei neuen staatlichen Anreizen für E-Mobilität und der starken Preissenkung bei Tesla bleibt Ford kaum eine andere Wahl, sofern man nicht abgehängt werden will.
“We are responding to changes in the marketplace, as we look and want to stay competitive in the marketplace, we’re having to respond.”
Tesla kurbelt Nachfrage an und setzt andere Unternehmen unter Druck
Mit den Preissenkungen reagiert Tesla auf die hohe Inflation und sinkende Kaufkraft der Menschen, die infolgedessen den Kauf eines neuen Fahrzeugs tendenziell aufschieben. Die günstigen Preise sollen nun Anreize schaffen und die Nachfrage ankurbeln. Während dieser Plan nachvollziehbar klingt und Analysten die Preissenkungen bei Tesla begrüßen, setzt Elon Musk die Konkurrenz unter Druck. Wenn die anderen Unternehmen ihre Preise nicht ebenfalls senken, dürfte dies den Pionier der E-Mobilität Tesla in eine vielversprechende Lage versetzen, für eine lange Zeit die eigene Marktmacht zu manifestieren.
Die neue Realität der E-Mobilität
Herzlich willkommen im Preiskampf im E-Mobilitätsmarkt, der sich positiv auf die Adoption und Akzeptanz der elektrischen Fahrzeuge auswirken dürfte.
Kurzfristig stellt dies Unternehmen jedoch vor Probleme, die aufgrund steigender Produktionskosten unprofitabel Fahrzeuge produzieren werden. Aussagen von Ford, welche Modelle und Ausstattungen überhaupt noch profitabel sind, gibt es nicht. Dabei ist Ford kein Unbekannter im Markt für elektrische Fahrzeuge. 2022 soll Ford rund 65.000 Fahrzeuge in den USA verkauft haben und war damit hinter Tesla die Nummer 2 im Heimatmarkt. Mit über 500.000 Fahrzeugen in den USA bleibt Tesla jedoch unangefochtener Spitzenreiter.
“Believe you me, I know that we need to be trying to get more profitable because we will be publicly accountable for that number.”
Insoweit drängt sich ein Kauf der Automobilhersteller Aktien aktuell kaum auf. Derartig umkämpfter Wettbewerb drückt die Margen. Bei dem Versuch, ihre Marktanteile stark auszubauen, wird nicht jeder Automobilhersteller glücklich werden. Doch wirkliche Alternativen gibt es eben auch nicht. Für Anleger glücklicherweise schon, die sich einfach anderen Branchen zuwenden.