Inflation, Zinsen und Rezessionsangst sind seit über einem Jahr omnipräsente Themen, wenn wir uns die Entwicklung der Makroökonomie und der Finanzmärkte anschauen. Die jüngste, eindrucksvolle Erholung am Aktien- und Kryptomarkt speist sich in erster Linie aus makroökonomischer Zuversicht, insbesondere einer Abkühlung der US-Inflation, woraus eine weniger aggressive Straffung der US-Geldpolitik resultieren könnte. Denn die Inflationsrate fiel zum Jahreswechsel mit dem sechsten Rückgang in Folge auf nunmehr 6,5 %. Anleger sollten dennoch risikoavers bleiben. Mit dem Unilever-CEO Alan Jope, einem der größten Konsumgüterkonzerne der Welt, gibt es nun auch eine pessimistische Prognose. Denn dieser erwartet einen erneuten Inflationsauftrieb, der sich in stark steigenden Preise für Verbraucher auswirken würde.
Starker Inflationsdruck in den vergangenen 18 Monaten
Der Unilever-CEO Alan Jope berichtet von einem starken Inflationsdruck auf die Kosten des Unternehmens, die insbesondere durch landwirtschaftliche Produkte, Transport und Logistik entstanden. Zwar könne man den Höhepunkt der Inflation erreicht haben, eine weitere Steigerung der Preise sei jedoch wahrscheinlich. Preissteigerungen seien unausweichlich, obgleich die Inflationsrate, die die Veränderung im Jahres- oder Monatsvergleich angibt, wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat.
“Wir mögen im Moment den Höhepunkt der Inflation erreicht haben, aber wahrscheinlich nicht den Höhepunkt der Preise”
Dies könnte sich zunehmend auch auf die Kaufkraft und Konsumlaune auswirken, die bis dato weitgehend intakt bleibt. Trotz erheblicher Preissteigerungen vonseiten Unilevers sieht man lediglich eine etwas geringer ausgeprägte Nachfrage.
“Bislang war die Reaktion der Verbraucher in Bezug auf den Mengenrückgang sehr gedämpft, die Verbraucher waren sehr widerstandsfähig”
Unilever für Inflation vorbereitet: Argentinien und Türkei als Vorbilder
Dass man trotz weiterer Preissteigerungen nicht unvorbereitet in das Jahr 2023 gehe, hebt Unilever-CEO Jope hervor. Denn das Unternehmen kenne eine stark inflationäre Entwicklung bereits aus wichtigen Zielmärkten, wie Argentinien oder der Türkei. In diesen Staaten erreichte die Hyperinflation teilweise dreistellige Raten, von denen wir in heimischen Gefilden denkbar weit entfernt sind.
Dabei bereite man sich ausdrücklich auch auf einen Worst-Case vor, da gerade die zukünftige Entwicklung der Rohstoffmärkte aufgrund exogener Faktoren nur schwer prognostizierbar sei:
„Es ist sehr schwer, die Zukunft der Rohstoffmärkte vorherzusagen”
Inflation kühlt deutlich ab: US-CPI von 7,1 auf 6,5 % im Dezember 2022
In der vergangenen Woche veröffentlichte die zuständige Behörde die neuen Inflationsdaten aus den USA, die eine deutliche Abkühlung zum Jahresende 2022 offenbaren. Die Inflationswelle in der größten Volkswirtschaft und dem wichtigsten Kapitalmarkt der Welt hat zunächst ihren Höhepunkt erreicht. Der Rückgang beläuft sich von 7,1 auf 6,5 %. Bei der Kerninflation, exklusive Lebensmittel und Energie, gab es sogar einen Rückgang von 6 auf 5,7 %.
US CPI inflation has fallen by 2.6% YoY since June 2022.
If this trend continues, inflation will return to "normal" (2%) near the end of 2023. pic.twitter.com/8DbGIHU1F2
— Josh (@CryptoWorldJosh) January 12, 2023
Infolgedessen vertreten Marktteilnehmer zunehmend die Auffassung, dass die Federal Reserve schon bald weniger hawkisch agieren könnte. Schließlich war es insbesondere die Geldpolitik der US-Notenbank, die einen massiven Bärenmarkt in 2022 bedingte.
Preissetzungsmacht, Burggraben & Konjunkturabhängigkeit bleiben wichtig
Die pessimistische Prognose des Unilever-CEO offenbart erneut die Unsicherheit, die bei Marktteilnehmern und auch Unternehmen omnipräsent ist. Während viele Experten eine weitere Abschwächung der Teuerung in den USA erwarten, sieht Jope noch gravierende Preissteigerungen, die Konsumlaune und Kaufkraft weiter mindern dürften.
Anleger scheinen gut beraten, ob der ungewissen Zukunft weiterhin auf Qualitätstitel am Aktienmarkt zu setzen. Die Analysekriterien Preissetzungsmacht, Burggraben und eine geringe Konjunkturabhängigkeit scheinen auch 2023 maßgeblich, um das eigene Depot stabil durch eine makroökonomisch und geopolitisch herausfordernde Zeit zu schiffen.
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