Am 16. Januar beginnt das Weltwirtschaftsforum 2023 in Davos – das diesjährige Motto: „Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt“. Dabei visiert man schon frühzeitig im jährlichen Global Risks Report die steigende Inflation als größte Herausforderung für die Globalökonomie an. Zugleich verweist man darauf, dass einige ältere Risiken wieder zurückkehren, obgleich man eigentlich eine fortschreitende Bewältigung der Herausforderungen konstatierte.
“We see a return of some older risks that we felt we had made good progress in terms of solving, but are now very much back on the risk map”
Kurzfristig müssen die Regierungen intensiv daran arbeiten, der Inflationsspirale zu entkommen und dennoch die historisch gigantischen Staatsschulden zu bedienen. Denn die Auswirkungen bergen sozialen Sprengstoff und sind insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen tiefgreifend.
Ökologischer Zusammenbruch droht: Kampf gegen Klimawandel auf der Agenda
Bevor wir uns jedoch dem Thema „Inflation“ widmen, wollen wir einen Blick auf den Konsens des Berichts werfen. Denn elaboriert werden die ökologischen Risiken in den Vordergrund gerückt, um eine weitere Erderwärmung zu vermeiden. Der Klimawandel ist langfristig die größte Herausforderung, kurzfristig gelte dies jedoch für die globale Inflationskrise. Die Staaten müssen demnach im nächsten Jahrzehnt enger bei der Bekämpfung des Klimawandels zusammenarbeiten, um einen ökologischen Zusammenbruch zu verhindern.
Business has a major role to play in tackling sustainability challenges – excited to host business leaders across sectors and from around the world at the @wef’s #SDIM22 this week. Stay up to date with the public sessions and our impact here: https://t.co/KqwaFuwg07 pic.twitter.com/MqBVv0cQfF
— Sarita Nayyar (@SaritaNayyar1) September 21, 2022
Global Risks Report identifiziert im Vorfeld mannigfaltige Risiken
Seit 17 Jahren wird jedes Jahr im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos der Global Risks Report veröffentlicht, bei welchem rund 1200 Personen aus dem privaten und öffentlichen Sektor befragt werden. In 2023 werden der russische Krieg in der Ukraine, die andauernde Covid-19-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation als globale Probleme identifiziert, die es zeitnah zu lösen gilt. Dabei verweist Carola Klint vom Dienstleistungsunternehmen March, das mitverantwortlich für den Bericht ist, auf den repetitiven Charakter vieler Herausforderungen, die mit voller Wucht im Jahr 2023 zurückkommen.
“We’re looking at something that feels new, but at the same time eerily familiar,”
Das Jahrzehnt der Zielkonflikte: Worauf legt die Politik ihren Fokus?
In den nächsten Jahren dürfte es zahlreiche Zielkonflikte geben, bei denen die Politik entscheiden muss, welchen Problemen sie sich zuerst zuwendet. Häufig genannte Risiken im Bericht sind Naturkatastrophen, der Klimawandel, die Sozioökonomie, die Cyberkriminalität und Migration.
Inflation kein langfristiges Risiko: Zuversicht dominiert
Während die Inflation bei einem kurzen Betrachtungshorizont die global größte Herausforderung ist, sieht dies langfristig anders aus. Hier tauchen die steigenden Lebenshaltungskosten gar nicht auf der Liste auf. Dies suggeriert Zuversicht, die aktuellen Herausforderungen in den Griff zu bekommen. Ein gewisses Vertrauen in die Geldpolitik der Notenbanken ist somit vorhanden. Die Inflationskrise als Folge auf die Covid-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg sei somit temporär, der Klimawandel dürfte uns demgegenüber noch viele Jahre begleiten.
“I would interpret it as a bit of optimism that we’ll be able to navigate out of this stress that we’re in currently, which is the result of a compounding crisis,”