IPO Markt

Nach einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Ernst & Young gingen die Erlöse aus Börsengängen im laufenden Jahr um 94 % zurück. Damit gab es im laufenden Jahr keinen einzigen Tech-IPO, der über eine Milliarde $ einbrachte. Im Jahr zuvor gab es noch mindestens 15 Börsengänge, die einen derartigen Kapitalerlös erreichten. Nach einem herausfordernden Jahr 2022 wird es auch 2023 keine Rückkehr zu einem soliden IPO-Markt geben.

Rekordverdächtiges Jahr 2021 ist vorbei: IPO Markt zurück in der Realität

2021 boomten die Kapitalmärkte. Die Politik des lockeren Geldes spülte viel Liquidität in die Märkte. Unternehmen nutzten die Gunst der Stunde für Börsengänge mit einer hohen Bewertung. Das attraktive Marktumfeld sorgte für ein rekordverdächtiges Gesamtjahr in 2021. Unter anderem wagten der E-Mobilitätshersteller Rivian oder die Trading-App RobinHood den Gang an die Börse. Nüchtern betrachtet war das Jahr 2022 ein harter Fall für Börsengänge.

Einzig und allein der IPO von Mobileye ist für das laufende Jahr eine Erwähnung wert. Nachdem Intel 2017 das Unternehmen von der Börse nahm, kehrt Mobileye rund fünf Jahre später auf das Börsenparkett zurück. Damit erreichte Mobileye fast eine Milliarde $ IPO-Erlöse. Kein anderer IPO im Tech-Sektor konnte in den USA 2022 überhaupt nur 100 Millionen US-Dollar erreichen – ein starker Kontrast zum vorherigen Jahr.

Insgesamt korrigierten die Erlöse aus Börsengänge massiv und gingen im Jahr 2022 um 94 % zurück. 2021 waren es noch 155,8 Milliarden $, während 2022 nur noch 8,6 Milliarden $ eingenommen werden konnten. Das vierte Quartal dürfte dabei noch schwächer als die ersten Quartale gewesen sein.

Fokus auf profitable und finanziell solide Unternehmen

In einem neuen makroökonomischen Umfeld wendeten sich Anleger vermehrt Unternehmen mit einer soliden Bilanz und hohen Profitabilität zu. Wachstumsstarke Unternehmen, die häufig zu ihren IPOs noch rote Zahlen schrieben, gehörten der Vergangenheit an. Fortan liegt der Fokus auf hohem Profit und finanzieller Stabilität.

Dies drückte sich häufig auch in starken Korrekturen nach dem IPO aus, ausgehend vom Ausgabepreis. Nachdem viele Technologie-Aktien von ihren Startpreisen um weit über die Hälfte korrigierten, sagten andere Tech-Unternehmen den IPO ab oder verschoben ihre initialen Börsengänge auf unbestimmte Zeit.

Aktuell werden Unternehmen wieder mehr aufgrund ihrer fundamentalen Kennzahlen bewertet, während in den letzten Jahren eben auch fantasievolle Versprechungen als Basis für oftmals absurd hohe Multiple herangezogen wurden.

„Solange wir keine dauerhafte Rückkehr zu einer intelligenten Kapitalallokation als Haupttreiber von Investitionsentscheidungen sehen, wird der IPO-Markt meiner Meinung nach zu kämpfen haben”

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IPOs 2023: Düstere Aussichten für das kommende Jahr

Noch sind die hohe Inflation, steigende Zinsen und Angst vor einer Rezession belastende Faktoren für die Märkte, die bis dato keine wirkliche Erholung vorantreiben konnten. Das Marktumfeld bleibt schwierig für IPOs, wenn man denn eine ambitionierte Bewertung beim Börsengang erreichen möchte. In den vergangenen Jahren wurden Unternehmen bei historisch niedrigen Zinsen finanziert. Kapital war im Überfluss vorhanden, auch schon im privaten Sektor, ohne dass die Unternehmen einen Börsengang vorantreiben musste. Doch nun dürfte die finanzielle Disziplin wichtiger werden, um wirklich von Private-Equity langfristig unterstützt zu werden. Denn nicht nur IPOs werden weniger durchgeführt, auch VC hält sich im aktuellen Marktumfeld zurück. Eine Bereinigung der Technologiebranche dürfte insbesondere unter Small Caps bevorstehen, die noch aus der Verlustzone agieren.

Wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 könnten bessere Bedingungen für Börsengänge den IPO-Markt wieder ankurbeln.

Börsengänge 2023: Diese IPOs könnten im kommenden Jahr anstehen

Mit dem Börsengang von Mobileye, einer Abspaltung von Intel, gab es in den USA im laufenden Jahr wenigstens einen aufsehenerregenden Börsengang. In Deutschland lag der öffentliche Fokus zweifelsfrei auf dem Porsche IPO, der mit massiver Nachfrage und Überzeichnung zu einem Erfolg wurde. Doch auch im schwierigen Marktumfeld werden bereits IPOs für das kommende Jahr 2023 diskutiert.

Impossible Foods

Mit Impossible Foods könnte 2023 ein neuer Lebensmittelhersteller für pflanzliche Ernährung an die Börse kommen. Dennoch dürften Anleger zögerlich agieren – die Aktie des Konkurrenten Beyond Meat notiert mittlerweile rund 90 % unter dem IPO-Preis.

Reddit

Bei Reddit handelt es sich um eine Online-Diskussionsplattform, in der es deutlich über 100.000 Unterforen zu verschiedenen Themen gibt. Täglich diskutieren mittlerweile über 20 Millionen Nutzer über Reddit. Die aktuelle Bewertung liegt bei rund 10 Milliarden $. Dem Vernehmen nach peilen die Verantwortlichen beim IPO 2023 jedoch eine Bewertung von rund 15 Milliarden $ an.

Arm

Der britische Chipdesigner Arm Holdings hat sein IPO für Anfang 2023 verschoben. Das Marktumfeld sei weiterhin zu herausfordernd, sodass man auf unbestimmte Zeit den IPO nach hinten schieben wolle. Dennoch könnte Arm in der zweiten Jahreshälfte 2023 den Gang an die Börse wagen. Denn Insidern zufolge waren die Vorbereitungen bereits weit fortgeschritten, der Börsengang solle so schnell wie möglich bewerkstelligt werden.

Solaris

Das im Jahr 2016 gegründete Fintech-Unternehmen besitzt eine BaFin-Lizenz und ist dennoch mehr als eine klassische Bank. Damit bieten andere Fintechs ohne Bank-Lizenz über die Plattform von Solaris ihre Leistungen an. Eigentlich wollte man schon 2022 den IPO wagen, verschob jedoch die Pläne.

Sandoz

Bei Sandoz handelt es sich um die Generika-Sparte von Novartis. Der Pharma-Gigant möchte im zweiten Halbjahr 2023 das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten ausgliedern und Sandoz an die Börse bringen. Damit wäre Sandoz das größte europäische Generika-Unternehmen.

Ruag

Ruag ist ein Schweizer Unternehmen mit Sitz in Bern. Nach massiven Umstrukturierungen in der Unternehmensstruktur konzentriert sich Ruag auf die Märkte Rüstung, Luft- und Raumfahrt. 2023 könnte der Börsengang in der Schweiz stattfinden.