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Venture Capital verzeichnet im Jahr 2022 einen deutlichen Rückgang, der sich auch 2023 noch fortsetzen dürfte. Bis zum dritten Quartal 2022 gab es Investitionen beim Risikokapital in Höhe von rund 370 Milliarden US-Dollar, während 2021 insgesamt 680 Milliarden $ global investiert wurden. Venture Capital verzeichnet somit einen deutlichen Rückgang im Hinblick auf die makroökonomische Situation. Nun möchte man augenscheinlich eine Konsolidierung am Markt abwarten, um unter den Überlebenden deutlich wählerischer zu investieren.

Nach Rekordinvestitionen in 2021 folgt nun die Korrektur

Nach Daten von Crunchbase, einem Finanz-Datenanbieter, gab es im laufenden Jahr einen signifikanten Rückgang von Venture Capital. Im letzten Jahr wurden demnach noch rund 680 Milliarden $ investiert, was gleichbedeutend mit einer Steigerung von fast 100 % im Vergleich zu 2020 war. Nun gab es jedoch einen deutlichen Rückgang. Bis zum Ende des dritten Quartals wurden lediglich 369 Milliarden $ investiert, sodass man mit Venture Capital von weniger als 500 Milliarden $ für das gesamte Jahr rechnet. Die Risikokapitalgeber sind im aktuellen Marktumfeld zögerlich und wollen augenscheinlich erst sehen, ob die Unternehmen ihre aktuelle Bewertung rechtfertigen können.

Risikokapitalgeber agieren wählerischer: Kapital dennoch vorhanden

Der Rückgang der Investitionen von Venture Capitalists bedeutet jedoch nicht, dass diesen das Geld ausgeht. Im Gegenteil sollen Risikokapitalgeber nach CNBC-Informationen immer noch ausreichend Kapital haben, das sie einsetzen können. Allerdings ist man auf der Suche nach guten Investitionsmöglichkeiten und kalkuliert diesbezüglich auch vermehrt Risiken ein, die die letzten Jahre dank der Politik des lockeren Geldes in den Hintergrund rückten.

Profitabilität wird zunehmend wichtiger: FOMO-Investments gehören der Vergangenheit an

Viele Unternehmen, die in den letzten Jahren Venture Capital erhielten, befinden sich noch Anfang ihres unternehmerischen Daseins. Dies geht häufig mit einem starken Wachstum, aber einer geringen Profitabilität einher. In den vergangenen Jahren investierte VC verstärkt in diese Startups, aus Angst etwas zu verpassen. Denn jeder wollte beim nächsten „Big Thing“ dabei sein.

Peng T. Ong von Monk’s Hill Ventures:

“In den letzten 10 Jahren war es ein FOMO-Investieren”

Nun konzentriert man sich nach stark eingebrochenen Bewertungen und einem signifikanten Rückgang bei der Marktkapitalisierung zunehmend auf Profitabilität. Zwar müssen junge Growth-Unternehmen noch nicht profitabel wirtschaften – Wachstum ist am Anfang einer langen Reise wichtiger. Dennoch wollen Venture Capitalists zunehmend wenigstens einen Weg erkennen, der mittelfristig ein profitables Dasein möglich macht.

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„Surival of the fittest“ – die besten Unternehmen werden überleben und Venture Capital erhalten

Das aktuelle Marktumfeld ist für Unternehmen schwierig. Die sinkenden Bewertungen machen eine Kapitalaufnahme schwer. Während sich Venture Capital augenscheinlich zurückhält, müssen die Unternehmen makroökonomische Herausforderungen meistern. Die Unternehmen, welche diese Marktphase überstehen, dürften gestärkt aus ihr hervorgehen. Venture-Capitalists erwarten eine Konsolidierung, die nicht jedes Unternehmen überlebt.

Jessica Koh, Direktor für Investments bei Vertex Ventures:

“Die Unternehmen, die diesen Winter tatsächlich überstehen, werden sich als Überlebenskünstler erweisen, wenn der Markt nachgibt. In gewisser Weise nimmt uns der Markt also eine Menge Arbeit ab”

Doch wenn man die Herausforderungen meistert, dürfte man Venture Capital erhalten und in einem konsolidierenden Wettbewerb noch größere Marktanteile beanspruchen. Genau das ist die Chance für Unternehmen 2022/2023 und auch für Anleger, die sich in dieser Marktphase bei den besten Unternehmen positionieren, um langfristig überproportional zu profitieren.