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In der vergangenen Handelswoche standen die Inflationszahlen aus den USA im Mittelpunkt des Geschehens. Nachdem diese leicht über den Prognosen lagen, gab es dennoch unerwartet eine starke Erholung am Aktienmarkt. Die breiten Indizes konnten sich jedoch am Freitag nicht fester in das Wochenende retten, sondern gaben mit einem Tag Verspätung deutlich ab. Augenscheinlich ist die hohe Inflation weiterhin Dorn im Auge der Anleger. Ein weiterer harter Zinsschritt der US-amerikanischen Notenbank wird immer wahrscheinlicher. Aktuell gehen bereits über 97 % der Marktteilnehmer von einer weiteren Zinserhöhung von 75 Basispunkten beim nächsten Treffen der Notenbanker am 02. November aus. Doch welche News könnten in der kommenden Woche die Märkte bewegen?

Schwache Vorgaben aus Asien: belastet die chinesische Politik erneut die Märkte?

Am Montag könnten die asiatischen Märkte deutlich schwächer in den Handel starten und damit auch die westlichen Indizes belasten. Denn am Wochenende fand in China der Auftakt zum Parteitag der Kommunistischen Partei statt. Erneut zeigt sich die politische Führung im Reich der Mitte für einen möglichen Abschwung an den Märkten verantwortlich.

Denn Staatschef Xi forderte die Bevölkerung auf, sich auf den Schlimmsten aller Fälle vorzubereiten. Die Einheit Chinas – im Hinblick auf Taiwan – könnte als ultima ratio mit einem Militäreinsatz herbeigeführt werden.

Zugleich verweist er auf globale Veränderungen, wie sie es im letzten Jahrhundert nicht gab. In den nächsten fünf Jahren soll China zu einem modernen sozialistischen Land werden – und möglicherweise weiterhin auf Konfrontation zu den USA gehen. Zugleich hält Xi die Null-Covid-Strategie für dringend erforderlich – die Belastungsfaktoren für die deutlich schwächer wachsende Volkswirtschaft Chinas nehmen zu. Die Risiken für chinesische Aktien werden aktuell zweifelsfrei nicht kleiner.

Quartalszahlen: Diese Unternehmen berichten über das abgelaufene Quartal

Weiterhin dürfte die fortgesetzte Berichtssaison für Bewegung an den Märkten sorgen und zumindest die betroffenen Aktien stark beeinflussen. Zahlreiche Unternehmen aus den USA melden in der nächsten Woche und werden darüber hinaus offenbaren, wie es im letzten Quartal um die Wirtschaftsleistung bestellt war. Während am Montag weitere US-Banken mit der Bank of America & Bank of New York Mellon ihre Zahlen offenlegen, wird es am Dienstag spannend, wenn der Streaming-Gigant Netflix seine Geschäftsbücher öffnet. Erst am vorhergehenden Wochenende gab es die Meldung, dass das neue werbefinanzierte Netflix-Abo kommt – dieses soll das User-Wachstum erneut anfachen.

Diese Unternehmen melden ebenfalls in der kommenden Woche ihre Quartalszahlen:

  • Johnson & Johnson (18.10)
  • Lockheed Martin (18.10)
  • ASML (19.10)
  • Deutsche Börse AG (19.10)
  • Nasdaq (19.10)
  • Tesla (19.10)
  • Danaher (20.10)
  • Union Pacific Corp. (20.10)

Verbraucherpreisindex in der EU & Großbritannien: zieht die Inflation weiter an?

Die wichtigen US-Inflationsdaten wurden letzte Woche berichtet. Nun wird es in der nächsten Woche etwas ruhiger hinsichtlich der Wirtschaftsdaten. Dennoch bedürfen auch zwei Events Erwähnung, wenn es um Konjunkturdaten geht. Denn am Mittwoch wird der britische Verbraucherpreisindex veröffentlicht. Hier gehen die Prognosen von einer Inflationsrate von 10 % aus. Die Teuerungsrate soll im Vergleich zum Vormonat erneut um 0,4 % anziehen. Die Kernrate des britischen VPI wird bei 6,4 % (zuvor 6,3 %) erwartet.

Zugleich wird am Mittwoch auch der Verbraucherpreisindex für die Euro-Zone offengelegt. Hier gehen die Prognosen von einer unverändert hohen Inflation bei 10 % aus. Die Kernrate soll ebenfalls bei 4,8 % stagnieren. Einen Rückgang bei der Inflation erwarten die Experten auch hier noch nicht.

Risiko oder Rückzug?

Viele Indizes notieren aktuell nahe ihrer diesjährigen Verlaufstiefs. Auf dem aktuellen Niveau liefern sich Bullen und Bären einen unerbittlichen Kampf um die kurzfristige Vorherrschaft an den Finanzmärkten. Auch in der kommenden Woche dürfte sich dieser fortsetzen. Anleger schwanken zwischen Risiko in der Hoffnung, dass die Märkte bereits das Schlimmste einpreisen, und Rückzug, da die Inflation weiterhin hoch bleiben wird und die Zinsen weiter steigen dürften. Erneut könnte es in der kommenden Woche in einem potenziell volatilen Marktumfeld keine abschließende Entscheidung geben. Während makroökonomische Daten zumindest nicht in einem erheblichen Umfang anstehen, könnten übertroffene Erwartungen bei den Q3 Zahlen zumindest kurzfristig Erholungschancen bieten.