Adobe Figma

Rund 20 % Verlust gibt es für Adobe-Aktionäre auch nicht jeden Tag. Denn eigentlich gilt die Aktie des US-amerikanischen Software-Unternehmens als überaus beständig. Nun gab Adobe jedoch am Donnerstag bekannt, dass man die Tech-Firma Figma für rund 20 Milliarden USD kaufen werde. Trotz eines strategischen Nutzens empfinden Aktionäre den angepeilten Deal augenscheinlich als teuer. Es bleibt spannend, ob die Übernahme gelingt und letztendlich alle Beteiligte profitieren.

Adobe Aktie mit deutlichen Verlusten: 20 Milliarden USD zu viel für diesen Deal?

Adobe Aktie

In einem zweifelsfrei schwachen, aber nicht desaströsen Gesamtmarkt, fiel die Adobe Aktie gestern um rund 20 %. Damit erlebten Adobe-Aktionäre einen schwarzen Tag an der Börse. Einen derartigen Abverkauf gab es im gesamten Jahr 2022 noch nicht. Denn das Unternehmen aus den USA einigte sich mit Sigma auf einen Kaufpreis von rund 20 Milliarden US-Dollar, der sowohl aus Barmitteln als auch eigenen Aktien gezahlt werden solle. Damit notiert die Adobe Aktie heute auf einem vergleichbaren Niveau wie in der frühen Phase der Corona-Pandemie.

Anleger bewerten den Deal als zu teuer. Schließlich habe sich die bis dato größte Übernahme von Adobe auf ein Volumen von rund fünf Milliarden USD belaufen. Damals übernahm man das Unternehmen Marketo. Die Gewinnverwässerung in den nächsten Geschäftsjahren missfällt kurzfristigen Anlegern, obgleich bei einem Blick in die langfristige Zukunft strategische Argumente die Synergie von Adobe und Figma ebenfalls zukunftsträchtig erscheinen lassen.

Zugleich verkündete Adobe auch Quartalszahlen, die kaum Impulse gaben. Einzig und allein der enttäuschende Ausblick dürfte zum starken Abverkauf beigetragen haben.

Figma-Deal aus Angst vor starker Konkurrenz: Adobe setzt auf Marktführerschaft

Die Adobe Aktie erfreut sich bei Anlegern insbesondere großer Beliebtheit, wenn man den Burggraben und die starke Marktführerschaft berücksichtigt. Doch in den vergangenen Jahren wuchs Figma dynamisch. 2023 sollen die Gewinne um rund 100 % auf 800 Millionen USD steigen. Folglich entschied sich Adobe nun, die Konkurrenz aufzukaufen. Das Risiko, erhebliche Marktanteile zu verlieren, beurteilten die Verantwortlichen schlichtweg als zu hoch. Dafür sind die Verantwortlichen auch bereit, einen hohen Preis zu zahlen.

Die Übernahme steht immer noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre. Adobe möchte diese im Jahr 2023 abschließen und erwartet die regulatorische Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

Figma: Kollaborative Software-Tools im Webdesign

Bei Figma handelt es sich um 2012 gegründetes Unternehmen, das eine kollaborative Software anbietet, mit deren Hilfe im UX und UI-Design Konzepte gefertigt werden können. Mittlerweile kann das Startup auf einen illustren Kundenkreis blicken. Denn beispielsweise setzen Tech-Giganten wie Alphabet, Airbnb, Netflix oder Spotify auf Figma.

Mit dem Design-Tool für die Web-Anwendung werden leistungsstarke Features kombiniert, um schneller, einfacher und besser Produkte zu designen. Bereits heute generiert Figma einen positiven Cashflow und weist eine Gross Margin von rund 90 % auf. Die Integration in das Adobe-Ökosystem weckt Fantasie.

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Die Einigung zwischen Adobe und dem nicht-börsennotierten Unternehmen Figma kam bei Aktionären zunächst nicht gut an. Die Adobe Aktie fiel um rund 20 %, seit Jahresbeginn belaufen sich die Verluste auf fast 40 %. Dennoch kann die Übernahme aus strategischen Gesichtspunkten Sinn machen, wenn man eben nicht das Risiko von sinkenden Marktanteilen eingehen möchte.

Der Figma-Deal wird von Aktionären und Analysten gemischt bewertet – Adobe zahlt einen hohen Preis für zukünftige Synergieeffekte. Die realen Erfolgsaussichten lassen sich aktuell kaum eruieren. Einzig und allein die durchdachte Übernahmepolitik aus den vergangenen Jahren macht Hoffnung, dass auch der Figma-Deal langfristig Nutzen für Aktionäre stiftet.

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