Kryptowährungen erholen sich

Am heutigen Freitag gibt es endlich wieder eine bullische Erholung bei vielen Kryptowährungen. Ein Blick auf die 24-Stunden-Performance des digitalen Währungsmarkts offenbart einen Zuwachs von rund 7 % an Krypto-Marktkapitalisierung. Damit konnten viele digitale Währungen zumindest die Verluste des vergangenen Monats wieder kompensieren.

Beispielsweise notiert Ethereum jetzt in den vergangenen 30 Tagen rund 1 % im Plus. Mit einem Kursplus von rund 10 % am heutigen Handelstag bleibt das Minus bei der wertvollsten Kryptowährung Bitcoin allerdings noch deutlich ausgeprägter, da der BTC Kurs in den vergangenen 30 Tagen fast zweistellig verlor.

Bevor wir uns jedoch die Gründe für den heutigen Pump anschauen, müssen wir konstatieren, dass viele Kryptos noch deutlich unter ihren Rekordhochs notieren. Die aktuelle Erholungsbewegung erfolgt auf einem vergleichsweise geringen Niveau und ändert nichts am übergeordneten bearischen Sentiment, das die Entwicklung der meisten Kryptowährungen nachhaltig belastet.

Aktienmärkte freundlich: Kryptos korrelieren weiter mit Aktien

Nicht nur die Kryptowährungen konnten sich im Laufe des Handelstages zunehmend erholen. Auch der Aktienmarkt zeigt sich überwiegend von der freundlichen Seite und konnte zum Wochenende weitgehend Kursgewinne mitnehmen. Aktuell notiert der DAX beispielsweise rund 1,5 % im Plus. Vorbörslich gibt es auch beim S&P 500 und Nasdaq 100 mitunter kräftige Zugewinne.

Die miteinander korrespondierende und simultan verlaufende Erholungsbewegung offenbart erneut eine signifikante Korrelation zwischen dem Aktien- und Kryptomarkt. Wenn Anleger aktuell Aktien kaufen, werden auch Kryptos gepumpt. Nichtsdestotrotz lässt sich konstatieren, dass die dem Kryptomarkt immanente Volatilität weiterhin stärker verläuft, sodass die Erholung mit 7 % in Marktbreite die Assetklasse Aktien locker outperformt. 

Crash-Kurse sind Kauf-Kurse: Langfristige Krypto-Anleger steigen ein

Belastungsfaktoren makroökonomischer Art sind schon seit einigen Monaten in den Kursen weitgehend eingepreist. Denn die Inflation stieg rasant und erreichte Rekordhochs. Infolgedessen kam es zu Zinsanpassungen, die das Investieren in risikobehaftete Assets zunehmend unattraktiver machen und gleichermaßen die Konjunktur belasten. Die Angst vor Rezession schafft ein risikofeindliches Umfeld an den Finanzmärkten.

Dennoch scheinen Anleger in den vergangenen Wochen starke Abverkäufe als Kaufchance zu interpretieren. Da historisch evident auf einen Bärenmarkt der nächste Bull-Run mit Verlaufshochs folgt, investieren Krypto-Anleger langfristig in die digitalen Währungen, um die günstigeren Kaufkurse auszunutzen. 

Zinspolitik der EZB als Kurstreiber: 75er Zinsschritt beruhigt Märkte

In der Vergangenheit belastete ein starker US-Dollar zunehmend die Kurse der Kryptowährungen. Mit einem schwächeren Euro im Vergleich zum Dollar zogen viele Anleger Geld aus dem Kryptomarkt ab. Die EZB reagierte lange Zeit zögerlich und war wenig bemüht, das Vertrauen der Menschen in die Währungszone zu erhalten. Nun verkündete die EZB am gestrigen Donnerstag den nächsten Zinsschritt – wie erwartet um 75 Basispunkte. Die Märkte fassten die Entscheidung weitgehend positiv auf. Relativ schnell schoss der Bitcoin-Kurs über 20.000 US-Dollar, während BTC heute sogar schon über 21.000 USD basiert. 

Bärenmarktrallye oder nachhaltige Erholung? Jetzt Kryptowährungen kaufen? 

Teilweise mutet die Rallye am Kryptomarkt an, als würde der nächste Bull-Run bereits unmittelbar bevorstehen. Doch die starken Pumps machen in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld tendenziell die nächsten Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Ob sich die Erholung als nachhaltig darstellt oder die Bärenmarktrallye bereits bald wieder abverkauft wird, lässt sich kaum sicher beurteilen. Allerdings spricht bei langfristiger Überzeugung nichts dagegen, als Schnäppchenjäger in Tranchen Positionen mit den besten Coins sukzessive auszubauen.

Ihr Kapital ist im Risiko.