Gas Krise

Die US-Jobdaten wurden am Freitag positiv aufgenommen. Der deutsche Leitindex DAX schloss deutlich im Plus. Damit endete die laufende Handelswoche positiv. Nachdem der DAX am Freitag damit wieder über 13.000 Punkten notiert hatte, sieht die Frankfurt DAX Indication der Deutschen Börse aktuell leichte Verluste am Aktienmarkt.

Dies dürfte insbesondere auch darauf zurückzuführen sein, dass erneut die Energiekrise in den Fokus der Anleger rückt. Denn gestern gab es die Nachricht, dass vorerst kein Gas mehr durch Nordstream 1 fließen wird. Während ursprünglich die Wiederaufnahme am heutigen Samstag geplant war und vonseiten Gazproms kommuniziert wurde, ruderte das russische Unternehmen am Freitagabend zurück. Der Grund wirkt erneut vorgeschoben – dreht Russland den Gashahn jetzt endgültig zu?

Nordstream 1: Gazprom nimmt Gaslieferung nicht wieder auf – das ist der vermeintliche Grund

Ursprünglich wurde mit ersten Gaslieferungen am frühen Samstagmorgen um 2 Uhr gerechnet. Denn die Nordstream AG vermerkte in ihren vorläufigen Daten wieder Gaslieferungen für Deutschland. Doch der Mutterkonzern Gazprom machte dem ein Strich durch die Rechnung. Am Freitagabend verkündete das Unternehmen über Telegram, dass aufgrund eines Lecks kein Gas fließen werde – Nordstream 1 steht weiterhin still. Denn an einer Kompressor-Station komme es zu einem Ölaustritt, sodass bis zur vollständigen Reparatur der Gasdurchfluss vollkommen gestoppt werden müsse.

Das Leck habe man gemeinsam mit den Experten vom deutschen Unternehmen Siemens Energy bei Wartungsarbeiten entdeckt. Die letzte verbliebene Gasturbine müsse nun umgehend repariert werden. Einen erheblichen Unterschied macht dies jedoch aktuell nicht. Denn bereits vor dem Lieferstopp gab es nur rund 20 % der maximal möglichen Menge. In den vorläufigen Daten der Nordstream AG wurden für den heutigen Samstag noch deutlich geringere Lieferungen vermerkt. 

Kein Gas mehr aus Russland – war es das jetzt endgültig?  

Ob es ein problematisches Leck gibt oder es sich um ein weiteres Manöver Russlands durch den Gazprom-Konzern als Marionette des Staates handelt, kann niemand sicher beantworten. Sicher lässt sich jedoch konstatieren, dass Russland und Gazprom in den vergangenen Wochen bereits einige Manöver starteten, um es dem Westen schwer zu machen und die hiesige Energieversorgung zu destabilisieren. Schließlich ist insbesondere das Gas ein beliebtes Druckmittel Russlands, dessen Bedeutung aufgrund der jahrelangen Abhängigkeit von Russland als Lieferanten groß ist.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums äußerte sich wie folgt:

„Wir kommentieren diese (Anm.: die Meldungen) in der Sache nicht, aber die Unzuverlässigkeit Russlands haben wir in den vergangenen Wochen bereits gesehen und entsprechend haben wir unsere Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit von russischen Energieimporten unbeirrt und konsequent fortgesetzt.“

Russland ist auf der Suche nach neuen Abnehmern und muss sich wirtschaftlich dauerhaft unabhängig von Europa machen. Denn eins scheint klar: ganz gleich, ob der Ukraine-Krieg zeitnah endet und es (hoffentlich) eine friedliche Lösung gibt – die europäischen Politiker werden sich wohl nicht mehr in einer derartigen Abhängigkeit von Russland begeben.

Gasmarkt angespannt, Versorgungssicherheit aber gewährleistet?  

Der neue Gas-Stopp aus Russland dürfte für wenig Begeisterung gesorgt haben. Dennoch äußert sich die Bundesnetzagentur leicht optimistisch hinsichtlich der Lage auf dem deutschen Gasmarkt. Diese sei zwar angespannt, dennoch sei Deutschland mittlerweile deutlich besser vorbereitet. Bereits in wenigen Tagen sollen die deutschen Energiespeicher bis zu 85 % gefüllt sein. Am 1. November möchte man 95 % als Zielmarke erreichen. Dies dürfte jedoch äußerst ambitioniert sein, wenn Russland die Gaslieferungen gar nicht mehr aufnimmt.

Mit dem Fokus auf die Gasspeicher möchte Deutschland die Versorgungssicherheit für den Winter gewährleisten und den potenziellen Druck aus Russland entschärfen. Die Gasmenge, die bei 95 % vorhanden ist, entspricht ungefähr dem Verbrauch aus dem Januar und Februar 2022 in ganz Deutschland – selbst ohne neue Lieferungen. 

Ihr Kapital ist im Risiko.

Gaslieferanten: Das sind die neuen wichtigen Partner Deutschlands

Die jüngste Krise hat die politischen Entscheidungsträger zum Umdenken gezwungen. Neue Partner mussten her, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und in den noch warmen Sommermonaten die Speicher für den bevorstehenden Winter zu füllen. Bereits zuletzt war die Liefermenge aus Russland überschaubar, nachdem Gazprom signifikant die geförderte Menge durch Nordstream 1 gedrosselt hatte.

Auf einmal bekommen andere Gaslieferanten für Deutschland größere Bedeutung. Mit den drei europäischen Partnern Norwegen, Niederlande und Belgien setzt man auf demokratische und beständige Staaten. Bereits im vergangenen Jahr war Norwegen mit einem Anteil von rund 45 % an der deutschen Erdgasmenge neben Russland die Nummer 2.

Gas-Krise in Deutschland: Wie reagieren?

In den vergangenen Tagen füllten sich die Gasspeicher zunehmend. Aktuell kommt jeden Tag deutlich mehr Gas nach Deutschland als benötigt wird. Hieraus ergibt sich ein Nettozufluss in die Gasspeicher. Doch mit zunehmender Entwicklung in Richtung Winter wird sich dieses Bild wandeln. Irgendwann kommt der Punkt, an dem jeden Tag mehr Gas aus den Speichern entzogen wird und die Füllmenge kontinuierlich sinkt. Damit das Gas für den Winter reicht, braucht es nach dem Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller Folgenden:

„Gut, dass Deutschland inzwischen besser vorbereitet ist, jetzt kommt es aber auf jede/n an“

Es scheint im Jahr 2022 so, als müsse die Bevölkerung mal wieder das ausbaden, was eine wenig durchdachte Politik über Jahrzehnte angerichtet hat, als sich in die vollständige Abhängigkeit von Russland begeben hat.

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